Apophatische Subjekte: Deleuze, Badiou und das Unverfügbare (in) der Philosophie, Band 102 der Schriftenreihe: libri nigri

Verlag Traugott Bautz
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About this ebook

Philosophien haben ebenso wie Mythen, Religionen und Wissenschaften eine phantasmatische Architektur. Diese Architekturen können untersucht werden, um herauszufinden, was sie einschließen, ausschließen oder wo sie jeweils an eine Grenze zum Unverfügbaren kommen. Dazu ist es notwendig, ein epistemologisches Format ins Spiel zu bringen, welches das Phantasmatische berücksichtigt, und eine mediale Ontologie zu entwickeln, in der alles als selbst-differentes Medium oder als Verbindungs-und-Trennungsverhältnis aufgefasst wird. Auf dieser medialen Immanenzebene mediatisieren Medien einander in ihrer Selbst-Differenz. Medien sind apophatische Subjekte, die im Innen- wie im Außenverhältnis etwas Unverfügbares berühren, das sich als Differenz-an-sich und Differenz-für-sich aufschlüsseln lässt. Gerade im Unverfügbaren, in dem, was weder eingeschlossen noch ausgeschlossen werden kann, lässt sich die Basis von Freiheit vermuten. Sie besteht nicht zuletzt darin, dass sich der Mensch zu seiner existenziellen Selbst-Differenz verhalten kann, was gerade in den unterschiedlich gewichteten Architekturen der Philosophie zum Ausdruck kommt. Das Unverfügbare nicht aus den Augen zu verlieren, ist eshalb wichtig, weil es nach dem offensichtlichen Scheitern des metaphysischen Subjekts, seiner Bemächtigungsstrategien und bevorzugten Referenten dennoch nicht reicht, vom Ende der Philosophie, vom Tod des Subjekts oder von der Verabschiedung des Humanismus auszugehen. Gegen diese Vereinfachung kann das Apophatische als Mandat genommen werden, das, was weder ausgeschlossen noch eingeschlossen werden kann, neu und ohne es auf seine alten Namen zu reduzieren in Richtung einer Ethik des Unverfügbaren weiter zu entwickeln.

About the author

Gerhard Josef Burda, geb. 1958 in Wien, ist ein österreichischer Philosoph, Dozent für Psychotherapiewissenschaften und Lehranalytiker. Burda veröffentlichte zahlreiche Schriften im Schnittraum von Philosophie, Psycho- und Medienanalyse. Er beschäftigt sich mit Grundlagenforschung, Begriffs- und Ideengeschichte, Ethik, Politik sowie mit Medien- und Wissenschaftstheorie.

Burda studierte Philosophie, Rechts- und Religionswissenschaften sowie Musik.

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