Zur Erfassung des Nutzungsverhalten im Umgang mit Skype und dem Skype Translator wurde mit einer deutschlandweit an Studierende gesendeten Online-Umfrage gearbeitet. In einer zweiteiligen, naturalistisch orientierten Pilotstudie unter Einsatz des Eye-Trackers wurde das Kommunikationsverhalten von Studierenden mit deutscher Muttersprache einerseits in maschinell vom Skype Translator übersetzten Chats mit katalanischen Muttersprachler·innen und andererseits, als Referenz, in monolingualen, rein deutschsprachigen Chats ohne Skype Translator untersucht. Bei den Teilnehmer·innen an diesen Studien handelt es sich um zwei unabhängige Gruppen. Beide wurden ebenfalls mit Fragebögen zum Nutzungsverhalten und zu den Eindrücken des Skype Translators erfasst.
Das sicher überraschendste Ergebnis der Studie ist, dass die Versuchspersonen einen substanziellen Teil der Chatkommunikation auf der MÜ-Ausgabe in beiden beteiligten Sprachen verbringen. Die Untersuchung der Sakkaden und Regressionen deutet auf einen sprunghaften Wechsel zwischen Originalnachricht und MÜ hin. Der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit liegt dabei konsequent auf den neusten Nachrichten. Es ist daher anzunehmen, dass die Versuchspersonen die MÜ-Ausgabe aktiv in die Kommunikation miteinbeziehen und wesentliche Informationen zwischen Original und MÜ abzugleichen versuchen.
Felix Hoberg studied at the Faculty of Translation Studies, Linguistics and Cultural Studies in Germersheim, Johannes Gutenberg University Mainz, where he received his B. A. and M. A. degrees. He started his PhD and began working at the Institute of Applied Linguistics and Translatology (IALT), Leipzig University. He is currently holding a position as research assistant at IALT. His research interests include translation technologies, open source and collaborative translation, cognitive research and human-machine-interaction.