Der Naturphilosoph Giordano Bruno wurde1548 in Nola in Süditalien geboren. 1565 trat er in den Dominikanerorden ein. 1576 wurde er wegen Ketzerei angeklagt und floh aus dem Orden zuerst in die Schweiz. Dort trat er zum Calvinismus über, kritisierte aber die Calvinistische Lehre, wurde mit der calvinistischen Kirchenzucht belegt, kam ins Gefängnis und floh 1579 nach Frankreich. Er lehrte in Toulouse und Paris. 1583 bis 1585 lebte er in England, wo er unter anderem auch die Schrift "De gli eroici furori" verfasste. Vor dort aus reiste er weiter über Paris nach Deutschland, Prag und Zürich. In Deutschland wurde er wegen seiner kritischen Haltung auch von den Lutheranern exkommuniziert, so dass er das Kunststück fertigbrachte, von fast allen christlichen Kirchen Europas exkommuniziert zu werden. Als er nach Italien zurückkehrte, wurde er 1592 von der Inquisition verhaftet, nach Rom gebracht und in der Engelsburg inhaftiert. Nach langer Auseinandersetzung mit der Inquisition weigerte er sich, seine Lehren und Thesen zu widerrufen, und wurde am 17. Februar 1600 in Rom auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Giordano Bruno wird gerne als Vorläufer oder gar Märtyrer der Aufklärung bezeichnet, was aber nicht richtig ist. Er kämpfte zwar für Gedankenfreiheit, aber nicht für Atheismus oder Materialismus, und in seinen Werken spielt der Bezug zu lebendiger Transzendenz und Gott eine wichtige Rolle.