Dieses Buch ist kein Lehrbuch im üblichen Sinn. Es stellt an den Leser spezifische Anforderungen. Er kann die angebotenen Informationen unmittelbar nicht anwenden, sondern muss eine spezifische Technik des Lesens entwickeln. Der Leser soll aktiv nachfragen, welche Möglichkeiten es für die Integration der vorliegenden Informationen gibt. Sein Lesen soll nicht rezeptiv sein, sondern er muss aktiv Fragen stellen. Um solche Fragen zu entwickeln, bietet ihm das Buch eine reichhaltige Auswahl.
Es werden Themen aus der chinesischen Medizin aber auch alternativ medizinische Vorschläge aus Europa vorgestellt. Um den Umgang mit diesen Informationen fruchtbar zu machen, haben wir die Methodologie der Verfremdung dargestellt. Auf diese Methodologie soll der Leser sich stützen, wenn er die Vielfalt der medizinischen Vorschläge in den Rahmen einer interkulturellen Medizin bringen will. So wird er zu einem Medizinbegriff kommen, welcher die übliche Auffassung von Medizin revolutioniert; das medizinische Handeln soll nicht auf einen Idealzustand ausgerichtet sein, sondern sich an der Idee des Wandels orientieren. Dies ersetzt die zentrale Metaphysik des Abendlandes, welche Endgültigkeit – als unerreichbares Ziel – beansprucht. Der Konstruktive Realismus zeigt, wie Einsicht durch konstruktives Handeln zu gewinnen ist.
Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, wird dem Leser eine Vielzahl ausgewählter Literatur angeboten. Dadurch wird höchst individuelles Lesen und Arbeiten ermöglicht.
Im Anschluss an ein Fremdsprachenstudium (Französisch-Spanisch) studierte Andrea-Mercedes Riegel klassische und moderne Sinologie, Germanistik und Medizingeschichte in Heidelberg, Taipei und München. In den Jahren 1989 bis 1991 lebte sie in Taiwan und besuchte dort die private „Akademie für die Erforschung der chinesischen Medizin“ in Taipei.
Seit 1995 arbeitete sie neben ihrer Promotion in München in einer privaten Massagepraxis im Bereich der chinesischen Tuina-Massage. Ihre eigene Praxis besteht seit 2000.
In den Jahren 1999 bis 2005 war sie regelmäßig als Dolmetscher bei Hospitationen in einer Pekinger Klinik tätig. Seit 2004 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Yijing und seinem Einfluss auf Theorien und Praxis der chinesischen Medizin.
Univ.-Prof. Dr. (i. R.) Friedrich Wallner, geb. 21. Juli 1945 in Weiten, Niederösterreich, ist ein österreichischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker.
Nach dem Besuch des Bundesrealgymnasiums in Tulln studierte Wallner an der Universität Wien zunächst Philosophie, klassische Philologie, Psychologie und Germanistik.
Er arbeitet als Vertreter des "Konstruktiven Realismus" auf den Gebieten der Wissenschaftstheorie und Epistemologie. Er erhielt den Theodor-Körner-Preis der Republik Österreich.