Ida Bindschedler (1854-1919) war eine schweizerische Schriftstellerin und Pädagogin, die durch ihre lebendigen und einfühlsamen Schilderungen des Kinderlebens und der Jugend bekannt wurde. Geboren in Zürich, wuchs sie in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels auf, geprägt von der Industrialisierung und den damit verbundenen sozialen Herausforderungen. Bindschedler arbeitete viele Jahre als Lehrerin, was ihr tiefes Verständnis für die Welt der Kinder und Jugendlichen prägte und in ihren literarischen Werken zum Ausdruck kam.Ihre Erzählungen sind nicht nur literarisch wertvoll, sondern auch sozialkritisch. Sie thematisierte oft die Ungerechtigkeiten und Schwierigkeiten, mit denen Kinder konfrontiert waren, und setzte sich für eine kindgerechte Erziehung und Bildung ein. Dies machte sie zu einer Pionierin in der Kinderliteratur und zu einer wichtigen Stimme in der Reformpädagogik.Bindschedlers Werke beeinflussten viele zeitgenössische Autoren und trugen dazu bei, die Kinderliteratur als ernstzunehmendes literarisches Genre zu etablieren. Ihre Geschichten sind geprägt von einem tiefen humanistischen Geist und einem feinen Gespür für die psychologischen Nuancen des kindlichen Erlebens.Obwohl sie zu Lebzeiten nicht die gleiche Berühmtheit wie einige ihrer männlichen Kollegen erlangte, wird ihr Beitrag zur Literatur heute umso mehr geschätzt. Ihre Werke bieten nicht nur literarischen Genuss, sondern auch wertvolle Einblicke in die sozialen und pädagogischen Diskurse ihrer Zeit.