Pierre Louÿs, geboren am 10. Dezember 1870 in Gent, Belgien, war ein französischer Schriftsteller und Dichter, der durch seine sinnlichen und oft provokativen Werke bekannt wurde. Louÿs war ein enger Freund von André Gide und Oscar Wilde, was ihn in die intellektuellen und künstlerischen Kreise der Belle Époque einführte. Seine Werke sind geprägt von einer tiefen Faszination für die antike griechische Kultur und Erotik, was ihn zu einem kontroversen, aber auch gefeierten Autor seiner Zeit machte.Louÿs war ein Meister der Pastiche und der literarischen Mystifikation, oft unter Pseudonymen schreibend und seine Leser über die Authentizität seiner Werke im Unklaren lassend. Diese Spielereien mit Identität und Authentizität spiegeln eine modernistische Sensibilität wider, die ihrer Zeit voraus war. Seine Gedichtsammlung "Les Chansons de Bilitis" wurde als Übersetzung antiker griechischer Lyrik präsentiert, obwohl sie vollständig von ihm selbst verfasst wurde.Seine Werke hatten einen nachhaltigen Einfluss auf zeitgenössische und spätere Schriftsteller, darunter Marcel Proust und Anaïs Nin. Louÿs' unerschrockene Erforschung der Sexualität und seine ästhetische Eleganz machten ihn zu einem Vorreiter der literarischen Avantgarde. Trotz oder gerade wegen der Kontroversen um seine freizügigen Themen bleibt Pierre Louÿs eine faszinierende Figur der französischen Literaturgeschichte, deren Werk auch heute noch Leser und Forscher gleichermaßen inspiriert und herausfordert.