
ANNA LENA
„Doch zwischen all dem Schatten war Licht, die Wolken flogen am Himmel, an manchen Tagen schneller als an anderen, und wenn die Sonne ihre wärmsten Strahlen schickte, stand er neben mir, um sie mit mir aufzufangen. Mal ich für ihn, mal er für mich.“ Nach dem Tod ihres Bruders Austin und einer langen Trauerphase beschließt Laurie, einen Neuanfang in Vancouver zu wagen. Sie möchte wie ihr Bruder damals Medizin studieren, neue Freunde und einen Job finden und dabei versuchen, ein möglichst unaufgeregtes Leben zu leben. Doch schon bald gerät alles aus den Fugen, als sie den attraktiven und klugen Sam kennenlernt. Denn dieser war in die Todesnacht von Austin involviert und ist auch seitdem nicht mehr derselbe… Beide Protagonisten Laurie und Sam sind sehr gut ausgestaltet worden, sodass sie stets greifbar und realistisch in ihrem Zusammenspiel wirkten. Ich konnte mich sofort in Laurie hineinversetzen und empfand es auch nicht als störend, dass die Geschichte nicht abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt wird. Jedoch habe ich mich im Fortgang der Handlung zunehmend von Laurie entfernt, ihr Verhalten schien mir nicht mehr nachvollziehbar und sie wirkte sehr unentschlossen auf mich. Dies ist auch mein einziger Kritikpunkt an dem Roman. Zudem habe ich die Nebencharaktere auch sehr lieb gewonnen im Verlauf der Geschichte. Daher fand ich es wirklich schön, dass ihnen so viel Raum gegeben wurde. So freue ich mich bereits auf die Folgebände, in denen den Nebenfiguren die Hauptrolle spielen. Durch den wunderschönen Schreibstil von Sarah Sprinz, der sowohl emotional als auch fesselnd ist, war es mir ein Leichtes, mich in die Charaktere einzufühlen. Dank ihrer bildhaften Sprache konnte ich mir auch das bunte Setting Kanadas sehr gut vorstellen. Dies hat der Geschichte zusätzlich einen schönen Rahmen gegeben. Darüber hinaus fand ich neben den interessanten Einblicken in den Studienalltag von Laurie auch die thematisierten Inhalte ihres anspruchsvollen Medizin Studiums an der UBC sehr spannend. Ferner hat es der Erzählung eine außergewöhnliche Note verliehen. Fazit: Wer auf der Suche nach einem fesselnden und zugleich gefühlvollen Roman zum Mitfiebern sucht, liegt mit „What if we Drown“ von Sarah Sprinz goldrichtig!
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Bich Tram Doan Luong
What if we drown ist der Auftakt der What if we …-Reihe aus der Feder von Sarah Sprinz und im Lyx-Verlag erschienen. Ich kenne noch kein Buch von der Autorin, war aber sofort vom Titel und dem Cover angetan. Ausschlaggebend war für mich jedoch dann die Leseprobe, in der ich nicht nur sofort der Geschichte, sondern auch den Charakteren erlegen war, die mir noch Stunden danach im Kopf blieben. Damit war für mich klar, dass ich die Geschichte unbedingt lesen wollte. Das Cover finde ich wirklich unglaublich schön und vor allem finde ich wirklich, dass das Cover in jeder Hinsicht so unglaublich gut zur Geschichte passt. Der Titel liegt eine gewisse Trauer und Melancholie nahe, was auch die Farben der Vorderseite widerspiegeln. Die grau-blaue Farbe, die sich unten mit dem Dunkelgrün vermischt. Es erinnert mich wirklich an das Meer, an Regen und an einen tiefen Fall unter Wasser. Wirklich toll gemacht, ein Schmuckstück im Regal, aber das kann man wirklich zu allen Lyx-Büchern sagen! Als Laurie ihren Bruder Austin verlor, wusste sie, dass nichts je mehr so werden würde, wie vorher. Ihr Bruder, ihr Seelenverwandter war plötzlich verschwunden und mit ihm all seine Träume, seine Freuden im Leben und auch ein Stück von ihr. Nach was Laurie sich jetzt sehnt, ist ein Neuanfang, weshalb sie für ihr Medizinstudium an die Westküste Kanadas, nach Vancouver, zieht. Es scheint ihr das Glück hold zu sein, doch dann, noch bevor ihr neues Leben an der University of British Columbia startet, begegnet sie Sam und ohne dass sie etwas dagegen tun kann, schleicht er sich langsam, aber sicher in ihr Herz. Da ist nur ein Problem: Denn Laurie kennt Samuel Averett und doch ist er so ganz anders, als sie sich ihn vorgestellt hat. Denn Sam ist tief verstrickt in die Ereignisse der Nacht, die Lauries gesamtes Leben veränderte … Der Schreibstil der Autorin hat mir auf Anhieb unglaublich gut gefallen. Denn es ist wirklich schwer zu glauben, aber als ich das Cover gesehen habe, hatte ich eine gewisse Grundstimmung im Kopf, diese schwermütige, traurige Stimmung und genau diese hat die Autorin in ihren Worten eingefangen. Das Setting finde ich wirklich total schön geschildert, ein wunderbarer Ort für einen Neuanfang finde ich ja und was mir auch sehr gut gefallen hat, war nicht nur die emotionale Seite, sondern auch der Einblick in das Leben eines Medizinstudenten, die Verantwortung, der Druck und die Gefühle, die man als angehender Arzt fühlt und hat. Mir haben neben des tollen Schreibstils vor allem die Charaktere total gut gefallen. Die Autorin hat sie wirklich sehr authentisch dargestellt, mit ihren Fehlern und Ängsten und frei von Stereotypen. Man hat die Trauer und auch die Wut von Laurie gespürt, in ihren Gedanken, aber auch zwischen den Zeilen und durch geschickte Einblendungen lernen wir die Laurie von davor und danach kennen. Auch wenn ich verstehe, dass Lauries innerer Kampf und ihre Entwicklung im Vordergrund standen, fand ich es ein bisschen schade, dass man nicht noch mehr als ein paar Andeutungen über die Nebencharaktere erfahren hat, da diese mir unglaublich sympathisch waren und ich mich deshalb sehr freue, ihnen in den nächsten Bänden wieder zu begegnen. Auch der männliche Protagonist hat mir wirklich gut gefallen, eben weil er sich ebenfalls von anderen des Genres unterscheidet. Allgemein hat mir die Geschichte nicht nur gut gefallen, weil sie die gewisse Tiefgründigkeit erreicht hat, die ich mir gewünscht habe, sondern auch, weil das Buch etwas anders aufgebaut ist, als man gewohnt ist. Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber es wird hier im Prinzip ein bisschen die Rollen vertauscht, was einen etwas anderen Blickwinkel gibt und es noch interessanter macht. Das Ende konnte man dadurch zwar ein bisschen vorhersehen, aber nichtsdestotrotz war es ein gutes, schönes Ende. Ich bin sehr gespannt auf die Folgebände, da ich die zukünftigen Protagonisten schon sehr liebgewonnen habe und vergebe sehr gute 4,5****!

Rebecca M.
Rezension: "What if we drown" von Sarah Sprinz Charaktere Laurie, auch bekannte als Laurence Cavelle, ist Medizinstudentin im ersten Semester an der UBC. Vor nicht allzu langer Zeit hat sie ihren Stiefbruder Austin, der für sie wie ein bester Freund und Vorbild war, in einer äußerst tragischen Nacht verloren. Seitdem ist sie ziemlich verletzlich, unsicher und äußerst stur in ihrem Plan, ihrem toten Bruder all seine Träume und Pläne zu verwirklichen. Neben ihrer besten Freundin Amber scheint sie kaum jemandem in ihrem Leben als Freund bezeichnen zu können, was sich mit ihrem Umzug wegen des Studiums auf einmal ändert, als sie in der WG von Emmett und Hope landet. Sam(uel) Averett ist ebenfalls Medizinstudent, Laurie aber schon um einiges voraus. Sein Leben ist bisher nicht immer in gerade Bahnen verlaufen, denn er hatte das Studium zunächst an einer anderen Universität begonnen, bis er dann doch an die UBC gewechselt hat. Er hat eine Menge guter Freunde neben seinen besten Freunden Teddie und Cole, trinkt keinen Alkohol und liebt das Kiten als Hobby über alles. Er ist freundlich und nett, attraktiv und ein ziemlicher Good Guy. Schreibstil und Handlung „What if we drown“ ist in der ersten Person durchgehend aus Lauries Sicht geschrieben und sorgt so dafür, dass man einen wahnsinnig intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt nehmen kann. Es gibt kleinere Zwischenkapitel, die sich inhaltlich rein um den verstorbenen Stiefbruder Austin drehen, die dafür sorgten, dass man auch seine Person sehr gut kennenlernen konnte, obwohl er nicht mehr präsent ist. Sarah Sprinz‘ Schreibstil ist unglaublich angenehm und flüssig zu lesen, sodass man das Buch grundsätzlich in einem Rutsch hätte verschlingen können. Ihre Wortwahl und die verschiedenen Beschreibungen sorgten dafür, dass mich diese Geschichte emotional sehr mitreißen konnte und die traurigen Szenen auch mich wirklich intensiv berührt haben. Durch sie konnte ich so unerwartet tief in Lauries Persönlichkeit eintauchen, wie es nur selten bei Charakteren der Fall ist, was der Story eine Menge Tiefgang verliehen hat. Inhaltlich bietet „What if we drown“ eine sehr schockierende Story mit einigen überraschenden Geschehnissen und Wendungen. Zu Beginn war die Stimmung grundsätzlich sehr negativ behaftet, durch Lauries Trauer, allerdings liefen einige Dinge für sie sehr schnell sehr gut, sodass ein sehr starker emotionaler Kontrast deutlich geworden ist. Leider wirkten besonders die Schlag auf Schlag geschehenden positiven Aspekte in ihrem Leben dadurch etwas unrealistisch und ließen mich ein wenig zweifeln. Aufgefallen ist mir auch, dass im Laufe der Geschichte einige Dinge angesprochen werden, die unheimlich wichtig sein müssen in den betreffenden Momente, aber im Nachhinein gar nicht weiter beachtet werden – was den zunächst recht ernst wirkenden Momenten ein wenig an Emotionalität nimmt. In diese Sparte passt auch ganz gut rein, dass man sehr viele neue Personen in Lauries Leben kennenlernt, wie z.B. ihre WG-Mitbewohner Emmett und Hope oder ihre neuen Freunde rund um Kian und Teddie, die allerdings leider sehr schnell in Vergessenheit geraten und gar keine richtige Rolle abbekommen haben – dabei mal außen vorgelassen, um wen sich die nächsten Bände der Reihe drehen. Das Ende der Geschichte und Sam und Laurie kam mir, wenn ich den ganzen emotionalen Ballast der beiden betrachte und auch ihre unterschiedlichen Gedankenspiele, zum Auslaufen der Story leider viel zu schnell. Es war zwar emotional, verlor allerdings an Intensität, wenn man bedenkt, wie lange solche Momente vorher durchdacht und durchgegangen worden sind, im Vergleich zum jetzigen Abschluss der Handlung. Fazit Ein tolles und emotionales Buch mit einer Menge Tiefgang, was mich wirklich begeistern konnte! Es hatte zwar auch ein paar kleinere Macken, aber ich will trotzdem unbedingt mehr von der Reihe und auch von der Autorin lesen.