Todesmacht und Kriegspraktiken. Ein Analyseraster mit Foucault und Elias.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: gut, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar Geschichte: Kriegerische Gewalt in der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: In meinem Text möchte ich einen möglichen Rahmen zu skizzieren, in dem ein Komplex wie Krieg und Gewalt bzw. kriegerische Gewalt in der Moderne beschrieben werden könnte. Ich möchte dabei für verschiedene historische Konstellationen aufzeigen, wie erstens in einem allgemeinen Diskurs jeweils das Verhältnis von Krieg und Gesellschaft formuliert wurde und zweitens welche Funktion Krieg innerhalb bestimmter Machtverhältnisse und in Bezug auf den genannten allgemeinen Diskurs hatte. Mit beiden Punkten hängt natürlich zusammen, wie Krieg geführt wurde, d.h. welche Formen und Ausprägungen er annahm. Diesen Punkt werde ich jedoch im Rahmen meiner eher theoretisch-analytisch orientierten Arbeit weitgehend vernachlässigen. Um einen Interpretationsrahmen entwickeln zu können, der es erlaubt, die skizzierten Fragen zu beantworten, werde ich eine Art vergleichende Kombination zweier Ansätze versuchen, dabei aber weniger zwei Konzepte gegenüberstellen, sondern vielmehr beide kombinieren und ergänzen und dabei ggf. Unterschiede und Abweichungen herauszustellen. Der eine - verbunden mit dem Namen Norbert Elias - legt das Augenmerk auf langfristige historische Entwicklungen und versucht, Aussagen "Über den Prozeß der Zivilisation" zu treffen. Krieg und Gewalt werden im Verlauf dieses Prozesses zunehmend zentralisiert - man denke an die voranschreitende Errichtung eines staatlichen Gewaltmonopols - und aus den alltäglichen Bereichen heraus- und stattdessen in besondere, räumlich und zeitlich begrenzte Zonen hineingedrängt. Auch die Art und Weise des Kriegführens bzw. der Gewaltausübung verschiebt sich in diesem Kontext. Der andere Ansatz - derjenige Michel Foucaults - verweist auf verschiedene historische Konstellationen, in denen die Phänomene Krieg und Gewalt bzw. kriegerische Gewalt unterschiedlich thematisiert wurden. Foucault arbeitet dabei nicht mit einer wie auch immer gearteten Entwicklungslogik, sondern entfaltet die Denkfigur spezifischer Diagramme, in denen sich die jeweils maßgeblichen Mechanismen der Machtausübung realisierten. Krieg und Gewalt nehmen unterschiedliche Ausprägungen an, weil sie als Appendix, Manifestation oder Instrument der Machtausübung jeweils unterschiedlichen Funktionsweisen einverleibt und unterschiedlichen funktionalen Erfordernissen unterworfen sind.

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