Studien zum weiblichen Rollenporträt in England von Anthonis van Dyck bis Joshua Reynolds

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Ausgehend von der enormen Popularität des Bildnisses im England des 17. und 18. Jahrhunderts erweist sich das Rollenporträt als die anspruchsvollste Form der Selbstdarstellung. Das Modell wird der Nachwelt nicht nur in seiner individuellen Erscheinung überliefert, sondern durch die konventionalisierten Attribute einer mythologischen Gottheit, einer allegorischen, heilsgeschichtlichen oder literarischen Figur oder einer historischen Persönlichkeit idealisiert. Bestimmenden Anteil an der verbindlichen Formulierung des Rollenporträts hatten van Dyck, Lely, Kneller und Reynolds durch ihre exponierte Stellung als königliche Hofmaler. Sie trugen zur Geschmacksbildung bei und prägten Bildnistypen, die für Auftraggeber und zeitgenössische Maler Vorbildcharakter hatten. Mit dieser Arbeit liegt der erste Versuch einer Gesamtdarstellung der Typologie des weiblichen Rollenporträts in England zwischen 1630 und 1790 vor. Sie verfolgt die Entwicklung der Porträttypen von ihrer Etablierung am Hof Charles I. bis zur Modifikation der tradierten Typen und schließlichen Aufhebung der traditionellen Rollenporträtikonographie. Die Arbeit weist nach, daß das Rollenporträt bei van Dyck nicht geschlechtsspezifisch fixiert ist, und verfolgt die Entwicklung zur ausschließlich weiblichen Bildnisform nach 1660. Das idealisierende Rollenporträt artikuliert dabei in besonderem Maße das ideale Frauenbild der jeweiligen Epoche. Methodische Grundlage der Arbeit ist die Typologie des Rollenporträts anhand ausgewählter Einzelbildnisse. Der Ursprung von Motivik und Ikonographie wird erläutert, die Modelle identifiziert. Angesichts der repräsentativen und kommemorativen Funktion des Rollenporträts, das in erster Linie als Brautbild diente, sind die Lebensumstände der dargestellten Frauen für die Auftragsvergabe und die Wahl der Rolle im Bild von besonderer Bedeutung. Die zeitgenössische Kunst- und Literaturtheorie sowie die Sammlungsgeschichte wurde für die Bestimmung der Porträts genutzt. Zudem erwiesen sich die Erkenntnisse der Sozialgeschichte und der Geschlechterforschung, der Kostümhistorie sowie der Geschichte des englischen Hof- und Amateurtheaters als fruchtbar. Diss. Bochum.

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