Die Vermittlung von Sinnlichkeit und Verstand gehรถrt seit dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft zu den meist diskutierten und nach wie vor ungelรถsten Fragen der theoretischen Philosophie Kants. Anhand zahlreicher Detailanalysen verschafft der Autor Zugang zu einer Neubewertung der beweisstrategischen Zusammenhรคnge der transzendentalen Logik. Im Zentrum seiner รberlegungen steht dabei die relativ unscheinbare metaphysische Deduktion der Kategorien. Aus der Untersuchung werden Kriterien gewonnen, die fรผr jede Erkenntnis von Gegenstรคnden, noch ganz unabhรคngig von deren sinnlichen Bedingungen veranschlagt werden mรผssen. In einem zweiten Schritt wird anhand einer detaillierten Interpretation wichtiger Teile des Grundsatzkapitels untersucht, ob und wie diese Kriterien auch unter Voraussetzung unserer sinnlichen Anschauung sinnvoll erfรผllt werden kรถnnen. Die Arbeit fรผhrt dabei nicht zuletzt vor Augen, dass wir es bei Kant mit einem immer noch hรถchst aktuellen Denker zu tun haben und dass es gleichzeitig gerade die umstritteneren und zum Teil wenig beachteten seiner Gedankengรคnge sind, deren kritische Wรผrdigung die Ressourcen zur Lรถsung der Problematik freilegt.