Rainer Maria Rilke, geboren am 4. Dezember 1875 in Prag, ist einer der bedeutendsten Lyriker der Moderne. Aufgewachsen in einer zerrütteten Familie, fand Rilke Trost und Ausdruck in der Poesie. Seine Reisen durch Europa, insbesondere nach Russland, beeinflussten seine spirituelle und philosophische Entwicklung tiefgehend. Rilkes Werk ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen und der menschlichen Seele. Seine Dichtung, oft durchdrungen von mystischen und symbolistischen Elementen, hat Generationen von Lesern und Schriftstellern inspiriert. Besonders seine "Duineser Elegien" und "Sonette an Orpheus" gelten als Meisterwerke der Weltliteratur.Kontroversen umgaben Rilke, insbesondere seine komplexen Beziehungen zu Frauen wie Lou Andreas-Salomé und Clara Westhoff, die seine Muse und Kritikerin zugleich waren. Diese Beziehungen spiegeln sich in seiner oft introspektiven und emotional aufgeladenen Lyrik wider.Rilkes Einfluss reicht weit über seine Zeit hinaus. Zeitgenössische Autoren wie Hermann Hesse und Thomas Mann schätzten seine Werke, und seine Ideen zur Kunst und Kreativität haben die moderne Literatur tief geprägt. Seine Betonung des individuellen Erlebens und der inneren Transformation spricht auch heute noch viele Leser an, die in seiner Dichtung eine Quelle der Inspiration und Reflexion finden.Rilkes revolutionäre Ideen zur Rolle des Künstlers und der Kunst selbst, seine Suche nach dem Unaussprechlichen und seine Fähigkeit, das Unsichtbare sichtbar zu machen, machen ihn zu einer zeitlosen Figur in der Literaturgeschichte.