Otto Zwierlein weist eine um 20-25 n. Chr. veranstaltete Gesamtausgabe nach, die neben den โ durch Einfรผgungen erweiterten โ Werken Vergils auch dessen angebliche Jugendgedichte enthielt, die wir heute in der Appendix Vergiliana lesen. Derselbe Herausgeber hatte sich offenbar zuvor schon des Ovid angenommen. Zwierlein identifiziert ihn mit dem in einer der Epistulae ex Ponto als Elegiker und Epiker apostrophierten Iulius Montanus, einer Gestalt aus dem Deklamationsbetrieb der frรผhen Kaiserzeit.
Der vorliegende Band bietet einen Einblick in die antike Vergilkritik sowie die antike Editionspraxis insgesamt und faรt die Ergebnisse eines echtheitskritischen Kommentars zum ganzen Vergil und zu exemplarisch ausgewรคhlten Partien aus allen Werken Ovids (einschlieรlich der jeweiligen Appendices) zusammen, der die รberarbeitungsschicht aus tiberischer Zeit ablรถst und so den ursprรผnglichen Text soweit wie mรถglich wiederzugewinnen sucht.