Ausgehend von einer konstatierten âKrise des Wissensââ macht diese interdisziplinÃĪre Studie unter anderem literatur- und kultursemiotische Zugangsweisen zum Komplex âLiteratur und Wissenâ fÞr eine mentalitÃĪtsgeschichtliche und literaturanthropologische Forschung fruchtbar. Sie arbeitet heraus, wie Wissenselemente heterogener Herkunft, insbesondere aus den sogenannten Lebenswissenschaften, in deutschsprachigen ErzÃĪhltexten aus den Jahren 1996â2007 reprÃĪsentiert, textspezifisch gestaltet und fÞr die Konstruktion von Lebenskonzeptionen im Spannungsfeld von allgemein biologischem, genuin menschlichem und mÃķglichem emphatischen Leben funktionalisiert werden. Vor diesem Hintergrund ist die Studie durch ihre deutliche theoretisch-methodische Ausrichtung bestimmt, da sie einen textanalytisch operationalisierbaren Wissensbegriff vorschlÃĪgt und zur Anwendung bringt. Sie benennt zentrale Parameter und Paradigmen der Verhandlung von Leben als âWissensobjektâ und erlaubt dadurch RÞckschlÞsse auf das gegenwÃĪrtige kulturelle Normen-, Werte- und Denksystem. Sie leistet damit einen Beitrag zum mentalitÃĪtsgeschichtlichen Umgang mit âLebenâ und zur ReprÃĪsentation und Prozessierung von Wissen in Literatur gleichermaÃen.