Autonomie gilt als zentrale menschliche Eigenschaft, doch sie gerät zunehmend unter Beschuss. Die Neurowissenschaft stellt die Freiheit des Willens infrage, während Sozialpsychologie und Internetphänomene wie Shitstorms den mächtigen Druck zur Konformität offenbaren. In Autonomie analysieren Michael Pauen und Harald Welzer diese beunruhigende Entwicklung auf Basis eigener Experimente und Forschungen.
Die renommierten Autoren zeigen auf, welche gravierenden Auswirkungen der Verlust unserer Autonomie haben kann und wie wir Gemeinschaften gestalten können, in denen Konformitätszwänge gering bleiben. Sie argumentieren überzeugend, dass wirksame Gegenstrategien nur auf sozialer Ebene greifen können – solange wichtige Freiheitsspielräume noch bestehen. Ein aufrüttelndes Werk, das uns ermutigt, für unsere Selbstbestimmung einzustehen, bevor es zu spät ist.
Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe. Er ist Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit und des Norbert-Elias-Centers für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg. In den Fischer Verlagen sind von ihm u. a. erschienen: »Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden«, »Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird«, »Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen«, »Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens« und – gemeinsam mit Richard David Precht – »Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist«. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.