Die Studie leistet eine entziffernde LektÃŧre sprachreflexiver und poetologischer Gedichte des Ãļsterreichischen Dichters Hugo von Hofmannsthal, dessen Texte als chiffrierte Epochensignaturen interpretiert werden. Das lyrische Werk wird in seiner sprachkÃŧnstlerischen Gestaltung erschlossen und als Dokument der Sprachgeschichte lesbar gemacht.
Den Ausgangspunkt der linguistischen Analyse bildet die Ãberzeugung, dass den ausgewählten Gedichten Hofmannsthals eine individuelle Spracherfahrung zu Grunde liegt, die im lyrischen Text ihre ästhetische Präsenz gewinnt. Indem sich die Darstellung einem herausragenden Protagonisten der Moderne nähert, wird der deutsch-Ãļsterreichischen Sprachgeschichtsschreibung ein bedeutsames Ka-pitel hinzugefÃŧgt. Die Gedichte als Ausdruck eines literarischen Sprachbewusstseins sind in einen Zusammenhang mit sprachreflexiven ÃuÃerungen, sprachkritischen Anmerkungen und Zeugnissen sprachkulturellen Engagements gestellt: Diese (sprach)politische, soziale und kulturelle Kontextualisierung liefert die Voraussetzung dafÃŧr, Hofmannsthals literarische, hier: lyrische Spracharbeit als Paradigma der klassischen Moderne zu skizzieren.