Joseph Roth (2.9.1894 Brody [Galizien] â 27.5.1939 Paris) suchte in Bildern der Vergangenheit nach GegenentwÞrfen zur nationalsozialistischen Zeit. Der jÞdisch-stÃĪmmige Ãsterreicher studierte Germanistik und Philosophie in Wien und war an seinen zahlreichen Lebensstationen als Journalist tÃĪtig. 1933 floh er vor dem Nationalsozialismus nach Paris, wo er bis zu seinem Tod lebte. Hatte er in "Hiob", seinem ersten literarischen Erfolg, die GefÞhlswelt eines Entwurzelten geschildert, beklagte er in "Radetzkymarsch" und "Die Kapuzinergruft" sehnsuchtsvoll den Niedergang des Ãķsterreichischen Judentums und der Donaumonarchie. Mit Andreas, der Hauptfigur seines Romans "Die Legende des Heiligen Trinkers", teilte Roth die innere Zerrissenheit und die Zufluchtnahme im Alkohol. Das Werk, das er als sein "eigenes Testament" bezeichnet, sollte tatsÃĪchlich sein letztes sein: Kurz nach Beendigung starb der kÃķrperlich geschwÃĪchte Joseph Roth an einer LungenentzÞndung.