Georg Trakl (1887-1914) war ein österreichischer Dichter, dessen Werk tief in der Expressionismus-Bewegung verwurzelt ist. Geboren in Salzburg, wuchs Trakl in einer wohlhabenden, aber emotional zerrütteten Familie auf. Seine Jugend war geprägt von einer intensiven Beziehung zu seiner Schwester Margarethe, die oft als Muse und Inspirationsquelle in seinen Gedichten erscheint.Trakls Leben war von inneren Konflikten und psychischen Problemen gezeichnet, die durch seinen Drogenkonsum und seine Erfahrungen als Sanitätssoldat im Ersten Weltkrieg verschärft wurden. Diese Erlebnisse spiegeln sich in der düsteren und oft apokalyptischen Stimmung seiner Gedichte wider. Sein Werk ist durch eine einzigartige, musikalische Sprache und eine tiefe Melancholie gekennzeichnet, die die Zerrissenheit und das Leid seiner Zeit einfängt.Trotz seines kurzen Lebens und seines tragischen Endes – Trakl starb vermutlich an einer Überdosis Kokain – hinterließ er ein beeindruckendes literarisches Erbe. Seine Gedichte beeinflussten zahlreiche zeitgenössische und nachfolgende Schriftsteller, darunter Rainer Maria Rilke und Paul Celan. Trakls Fähigkeit, die Abgründe der menschlichen Seele und die Schrecken des Krieges in poetische Bilder zu fassen, macht ihn zu einer faszinierenden und bedeutenden Figur der Literaturgeschichte.Seine Werke bieten modernen Lesern einen tiefen Einblick in die psychologischen und sozialen Umbrüche des frühen 20. Jahrhunderts und bleiben ein eindrucksvolles Zeugnis der expressionistischen Literatur.