Fallrekonstruktive Familienforschung: Anleitungen für die Praxis

· Qualitative Sozialforschung Buch 6 · Springer-Verlag
E-Book
95
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Über dieses E-Book

Marcel Mauss hat zustimmend einen bosen Satz uberliefert: "Die, die eine Wissenschaft nicht betreiben konnen, schreiben ihre Geschichte, diskutieren ihre Methode oder kritisieren ihre Geltungsansprtiche" (Mauss 1978, S. 147). Ich hatte das Gluck, daB meine wichtigsten Lehrer in qualitativer Sozial forschung erst dann begannen, eine Methodologie zu entwickeln, nachdem sie sich in empirischen Untersuchungen die erforderliche Forschungserfah rung angeeignet und damit ihre Forschungskompetenz erwiesen hatten. Ais ein weiterer glticklicher Umstand kam hinzu, daB jeder dieser Lehrer flir eine eigene Tradition qualitativer Sozialforschung steht bzw. eine solche begrtin det hat. Zunachst ist Aaron V. Cicourel zu nennen, der an der phanomenologi schen Tradition der qualitativen Sozialforschung orientiert ist. Dann Anselm Strauss. Sein Paradigma ist das des Symbolischen Interaktionismus; zusam men mit Barney Glaser hat er die Grounded Theory begrundet und kontinu ierlich weiterentwickelt. Es war Richard Grathoff, der Mitte der 70er Jahre Cicourel und Strauss an das Sozialwissenschaftliche Archiv der Universitat Konstanz geholt hat, wo sie uns die notige Starthilfe bei unseren Untersu chungen uber "Soziale Relevanz und biographische Struktur" (initiiert von Thomas Luckmann und Richard Grathoff) gaben. Grathoff selbst steht fur die sozialphanomenologische Tradition der Milieuforschung in der Nachfolge von Aron Gurwitsch und Maurice Merleau-Ponty. SchlieBlich ist Ulrich Oevermann zu erwahnen, des sen Objektive Her meneutik im wesentlichen dem genetischen Strukturalismus verpflichtet ist und der mitunter die Phanomenologie scharf kritisiert - ein Umstand, an dem sich ablesen laBt, daB es sich dabei flir Oevermann urn eine Richtung handelt, die es zumindest wert ist, daB man sich mit ihr auseinandersetzt.

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