Die hier zusammengestellten Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur zwischen 1910 und 1920 dienen der Rekonstruktion jener literarisch-kÃŧnstlerischen Rand- oder Gegenkultur, die sich um 1910 mit eigenen Zeitschriften, Verlagen, Kreisen, Clubs und Kabaretts in Opposition zur etablierten Kultur herausbildete und fÃŧr die sich der Name ÂģExpressionismusÂĢ durchsetzte. Was auÃerhalb dieser intellektuell-avantgardistischen Bewegung stand, ist jedoch soweit mitdokumentiert, als sich der Expressionismus kritisch- polemisch davon abgrenzte, und darÃŧber hinaus durch Texte von Autoren, die als AuÃenstehende zum Expressionismus Stellung nahmen oder ihm mit analogen Denkformen nahestanden. Dem Band liegt ein Konzept zugrunde, das die informierenden und interpretierenden Vorbemerkungen, die Dokumente und die Kommentare dazu eng aufeinander bezieht. Jedem Einzelabschnitt ist eine Einleitung vorangestellt, die zusammen mit zahlreichen Querverweisen, weiterfÃŧhrenden bibliographischen Quellenangaben und Hinweisen zur Forschung, in den jeweiligen Themenaspekt einfÃŧhrt und Ãŧber den Stellenwert der abgedruckten Dokumente orientiert. Im Unterschied zu schon vorliegenden (grÃļÃtenteils vergriffenen) Dokumentensammlungen zu diesem Zeitraum sind die verschiedenen ÂģIsmenÂĢ (Futurismus, Dadaismus, Aktivismus etc.) nicht gesondert dokumentiert, sondern Ãŧbergreifenden Gesichtspunkten zugeordnet. Einen breiten Raum nehmen dabei die Bereiche der ÂģKulturkritikÂĢ und des Âģliterarischen LebensÂĢ ein. Die beiden Kapitel darÃŧber stehen gleichgewichtig neben denen zum Expressionismus-Begriff und zur Ãsthetik und Poetik. Die Herausgeber versuchten damit sowohl der historischen Wirklichkeit als auch den gewandelten literaturwissenschaftlichen Interessen zu entsprechen. Personenund Werkregister (mit biographischen Stichworten zu Autoren und KÃŧnstlern aus dem Umkreis des Expressionismus) erschlieÃen den Band.