Effi Briest ist das bekannteste Werk von Theodor Fontane. Es ist der HΓΆhepunkt des poetischen Realismus und gilt als Wegbereitet des Gesellschaftromans. Ehre, Liebe, Spannung! Auszug: In Front des schon seit KurfΓΌrst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen fiel heller Sonnenschein auf die mittagsstille DorfstraΓe, wΓ€hrend nach der Park- und Gartenseite hin ein rechtwinklig angebauter SeitenflΓΌgel einen breiten Schatten erst auf einen weiΓ und grΓΌn quadrierten Fliesengang und dann ΓΌber diesen hinaus auf ein groΓes, in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetzten Rondell warf. Einige zwanzig Schritte weiter, in Richtung und Lage genau dem SeitenflΓΌgel entsprechend, lief eine ganz in kleinblΓ€ttrigem Efeu stehende, nur an einer Stelle von einer kleinen weiΓgestrichenen EisentΓΌr unterbrochene Kirchhofsmauer, hinter der der Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, weil neuerdings erst wieder vergoldeten Wetterhahn aufragte. Fronthaus, SeitenflΓΌgel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschlieΓendes Hufeisen, an dessen offener Seite man eines Teiches mit Wassersteg und angekettetem Boot und dicht daneben einer Schaukel gewahr wurde, deren horizontal gelegtes Brett zu HΓ€upten und FΓΌΓen an je zwei Stricken hing - die Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehend. Zwischen Teich und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend standen ein paar mΓ€chtige alte Platanen.