
Claudia Harauer
Der Klappentext verrät noch nicht wirklich viel über das Buch und ich will auch gar nichts zum Inhalt schreiben. Ich liebe Internats-Geschichten schon immer, denn die Personen darin haben wie in Sportler-Romanen, einfach eine ganz eigene Dynamik miteinander, eben weil sie wie Geschwister miteinander erwachsen werden, bzw noch mehr als in einer Familie aufeinander hocken. Das Setting hat mich sehr an Harry Potter oder auch "Burg Schreckenstein" erinnert. Die Beschreibung und Atmosphäre des Internats hat mir sehr gefallen. Was mir leider nicht so gefallen hat waren die Hauptprotagonisten. Ja sie sind 17 und ja jeder hat das Recht Fehler zu machen bzw Entscheidungen zu treffen, die im Nachhinein vielleicht nicht ganz richtig sind. Aber gerade von Henry hätte ich anderes erwartet. Emma trifft auch falsche Entscheidungen bzw hängt sich zu sehr an jemanden, aber Henry will es immer allen recht machen und gerade das ist falsch. Wie andere schon geschrieben haben, ist gerade die Situation mit Grace (auch noch der Name) für mich komplett falsch gelöst. Die ganze Handlungsspanne des Buches beträgt nicht mal 4 Monate und dazwischen gibt es Zeitsprünge, ja man kann nicht alles beschreiben usw. Was dann noch passiert müsst ihr selbst lesen. Aber wie schon bei der "What if" Reihe, passiert mir auch hier wieder viel zu viel, viel zu knapp hintereinander. Wenn nur ein Protagonist sein "persönliches Drama" erleben hätte müssen, wäre das mehr als genug gewesen. Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen und ich musste es unbedingt schnell beenden. Besser als die Hauptcharaktere haben mir aber die Freunde rund herum gefallen. Ich freu mich schon auf Tori und Steven. Viel Spaß beim Selberlesen!

Julie
Gefühlvoll, spannend und angenehm erzählt Ich war anfangs sehr skeptisch, weil dieses Genre derzeit so sehr ausgeschlachtet wird und auch die Internatsthematik furchtbar gehyped ist. Ich war tatsächlich sehr überrascht, dass es mir so gut gefallen hat. Emma ist eine Wohlfühlprotagonistin, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann. Ihre Gedankengänge waren für mich absolut nachvollziehbar. Henry ist da eher der schwierige Part der beiden, wobei das erst ab dem Schicksalsschlag ist. Auch er ist sonst wirklich ein harmonischer Charakter mit nachvollziehbaren Handlungen und Gedanken. Er wird kurzzeitig schwierig und etwas nervig, aber dank Emma bekommt man das ganz gut geregelt, denn sie ist ein perfekter Ausgleich zu ihm. Mir hat die Geschichte erstaunlich gut gefallen. Vor allem das Internat ist atemberaubend mit seinem familiären Touch und den verschiedenen Charakteren. Ein absolutes Wohlfühlbuch, bei dem man sogar richtig mitfiebern konnte. Von mir gibt es dementsprechend eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung, denn die Hörbuchsprecher sind einsame Spitze und bringen alles so authentisch rüber, wie ich es lange nicht gehört habe. Sie nehmen die Stimmung perfekt auf, die Tonlagen und wenn geflüstert wurde, dann haben auch sie geflüstert. Einfach großartig!

Josi
Der Schreibstil von Sarah Sprinz ist einfach ein Traum. Er ist einstimmig und flüssig und hat die perfekte Menge an Details. Ich kann mir die ganze Umgebung, die Menschen sowie die Atmosphäre richtig vorstellen. Wie wichtig die richtige Menge an Details ist, merkt man erst, wenn man einen Text liest, wo etwas fehlt. Doch das Gefühl hatte ich bei Dunbridge Academy nicht. Ich war komplett in der schottischen Welt gefangen. Gefesselt von all den wunderschönen Eindrücken. Ich kann mir genau vorstellen, wie Henry Emma ansieht. Den Ansatz eines Lächelns auf dem Gesicht. Den Kopf schräg gelegt. Seine Locken ihm ins Gesicht hängend. Ein Traum von einem Bild. Ungelogen: Aller drei bis vier Seiten bin ich eine halbe Seite zurückgesprungen, um die Szene gleich noch einmal zu durchleben. So krass hatte ich das bisher bei keinem anderen Roman. Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und die Meisten waren auch sehr gut herausgearbeitet. Sowohl Emma, als auch Henry waren mir außerordentlich sympathisch. Emma ist ein realistischer Charakter. Ich habe mit ihr mitgefühlt und konnte all ihre Handlungen nachvollziehen. Henry ist so ein Schatz. Er ist fürsorglich, respektvoll und vernünftig. Er hat schnell Schuldgefühle, wenn einmal etwas falsch läuft und versucht sich anschließend zu bessern. Er ist definitiv der Charakter, der die größte Wandlung durchgemacht hat. Er wächst an seinen Handlungen und wird durch das Leben geformt. Im Internat lernt Emma schnell neue Leute kennen. Besonders gut versteht sie sich mit Tori und Sinclair. Um diese beiden Schnuggis geht es jedoch erst im zweiten Teil der Dunbridge Academy Reihe worauf ich mich schon unendlich freue. Ihr merkt also: Tori und Sinclair sind mir sehr ans Herz gewachsen. Grace (Henrys Freundin/Exfreundin) ist die wohl liebenswerteste Person des Buches. Sie ist immer hilfsbereit und freundlich. Sie hilft Emma, indem sie sie mehrmals mit Henry unterstützt, obwohl er mit ihrem Schluss gemacht hat. Sie bleibt stets loyal und respektvoll, obwohl auch sie es nicht immer leicht hat. Kuss geht raus an Grace. Ich hoffe, sie findet irgendwann ihr Glück und ich wünschte, wir könnten einen Roman zu ihrer Geschichte bekommen. Die Charaktere, die mir letztendlich zu schwach herausgearbeitet waren, sind Emmas Eltern sowie Mr. Ward (ein Lehrer von Emma). Hier gibt es eine Vergangenheit zu erfahren, welche am Ende viel zu schnell angehakt wurde. Ich hätte mir bei dieser Aufklären mehr erhofft und wurde leider enttäuscht. Auch bei ein bis zwei anderen Lehrern hätte ich noch ein bisschen mehr erwartet. Das ist jedoch meckern auf hohem Niveau. Emmas Suche nach ihrem Vater ist aufregend zu verfolgen, sodass man während des Lesens schon selbst Vermutungen anstellt. Ich habe mich dabei wie ein kleiner Detektiv gefühlt. Meine Vermutungen bezüglich des Charakters von Emmas Vater wurden sogar noch übertroffen. Doch leider wurde mir die Handlung zu schnell wieder von ihm weggelenkt. Bis etwas nach der Hälfte des Buches, war die Geschichte spannend und harmonisch. Dann jedoch wurde alles ganz plötzlich und unspektakulär Aufgelöst, was mich doch etwas enttäuscht hat. Hier hatte ich mir echt mehr erhofft. Es ist schwer zu beschreiben, also am besten ihr lest das Buch selbst, denn alles in allem war es ein fantastischer Jahresauftakt. Zusammenfassend lasst mich sagen: Die Geschichte ist tiefsinnig, emotional und realistisch, auch wenn am Ende alles etwas abrupt kam. Ich habe nie das Interesse verloren und das Buch war viel zu schnell ausgelesen.