Es ist die Geschichte einer gegenseitigen Verletzung, die Doris Lessing in diesen Erinnerungen aufgezeichnet hat, nรผchtern und konkret, ohne in den Tonfall einer Abrechnung zu verfallen: ยปIch versuchte unentwegt, mich dem Verlangen meiner Mutter zu entziehen, ich solle klรผger als alle anderen sein.ยซ Die Tochter, die in der Tat klรผger werden sollte als viele andere, denkt zurรผck an den kolonialen Alltag im Rhodesien der dreiรiger Jahre, an das Dasein ihrer Mutter und an sich selbst, ยปdas Idealbild einer schwierigen Heranwachsendenยซ. Sie beschreibt, wie unertrรคglich ihre Mutter war und wie unertrรคglich sie, die Tochter. Das unsentimentale, scharfsichtige Portrรคt zweier Frauen, die einander ein Leben lang fremd blieben.