Die moderne Zuckerwirtschaft ist vom Dualismus zwischen Rohr- und Rübenzucker geprägt. An seiner Dynamik waren Wanderarbeiter und (ehemalige) Sklaven ebenso beteiligt wie Plantagenbesitzer. Unternehmen, Verbände und Zuckerländer gingen neue wirtschaftspolitische Kooperationen ein. Während sich Ess- und Trinkgewohnheiten über die Zeit wandelten, gerieten Bauern, Fabrikanten und Handelsströme zwischen die Weltkriegsfronten. Die Betrachtung von Spannungsfeldern und Handlungsspielräumen der Zuckerwirtschaftsakteure zeichnet so das facettenreiche Bild einer landwirtschaftlichen Konsumgüterindustrie, die sich im kolonialen, nationalen und Weltwirtschaftsgeschehen bewegte.