Im Zentrum steht dabei die bürgerliche Aneignung der vormodernen Bauernkultur um 1900. Aufgezeigt wird, mit welchen Mitteln und Medien die bäuerliche Architektur »von oben« aufgespürt und popularisiert, wie sie ideologisch vereinnahmt und gestalterischer Verwertung zugeführt wurde. Es wird deutlich, dass das Vernakulare, seine Entdeckung, Aneignung und Verwertung, konstitutiver Bestandteil der Moderne ist.
Anita Aigner lehrt Gestaltung und Kultursoziologie an der Architekturfakultät der Technischen Universität Wien.